Kommunikation mit narzisstischen Frauen und Müttern: Eine Herausforderung für die Psyche

Der Umgang mit einem narzisstischen Mann oder Vater kann ebenso herausfordernd sein wie mit einer narzisstischen Mutter. Auch hier dominieren Verleugnung, Schuldzuweisung und emotionale Manipulation. Narzissten übernehmen keine Verantwortung für ihr Handeln, sind unfähig zur echten Reue und lenken in Konflikten geschickt vom Kernproblem ab. Eine Kommunikation, die Klärung oder Versöhnung zum Ziel hat, wird dadurch nahezu unmöglich.

Verantwortung und Schuld

Für narzisstische Männer gilt: Verantwortung wird als Schwäche oder Schuld empfunden. Fehler oder Versagen werden auf andere projiziert, während sie selbst makellos und unfehlbar erscheinen wollen. Sie schaffen es, jede Situation so darzustellen, dass sie entweder das Opfer oder der Held sind – niemals jedoch der Verursacher eines Problems. Dies führt oft dazu, dass Konflikte im Keim erstickt oder auf absurde Weise verzerrt werden.

Typische Verhaltensweisen in Streitgesprächen

Eine Diskussion mit einem narzisstischen Vater oder Mann folgt meist einem vorhersehbaren Muster. Es ist nicht ungewöhnlich, folgende Taktiken zu beobachten:

  • Themenwechsel: Das ursprüngliche Problem wird ignoriert, stattdessen wird ein anderes, oft emotional aufgeladenes Thema eingebracht.
  • Unterbrechungen: Er wirft ablenkende oder verletzende Kommentare ein, die keinen Bezug zum eigentlichen Gespräch haben.
  • Ablenkung durch Wut: Plötzliche Wutausbrüche, sarkastische Bemerkungen oder Übertreibungen verhindern ein konstruktives Gespräch.
  • Opferrolle: Er stellt sich selbst als verletzt dar und wirft dem anderen vor, „immer alles falsch zu verstehen“.
  • Abbruch der Diskussion: Durch das Verlassen des Raumes oder das plötzliche Beenden des Gesprächs wird eine Klärung verweigert.

Diese Taktiken führen dazu, dass der Gesprächspartner frustriert, verwirrt und emotional ausgelaugt zurückbleibt. Ein Streit mit einem Narzissten endet selten mit einer Lösung – meist bleibt das Gefühl, auf der Stelle zu treten oder gar selbst der Schuldige zu sein.

Entschuldigungen bei narzisstischen Männern

Wie bei narzisstischen Müttern fehlt es auch narzisstischen Männern an der Fähigkeit zu echter Empathie. Ihre „Entschuldigungen“ sind oft lediglich Floskeln oder manipulative Phrasen, die darauf abzielen, die Kontrolle zu behalten:

  • „Es tut mir leid, dass du so empfindlich bist“: Hier wird die Verantwortung für die verletzten Gefühle umgelenkt.
  • „Entschuldige, aber hättest du nicht…“: Die „Entschuldigung“ wird durch eine Schuldzuweisung relativiert.
  • „Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt“: Statt Verantwortung zu übernehmen, wird die Schuld indirekt auf das Gegenüber abgewälzt.

Kritik und narzisstische Wut

Narzissten reagieren auf Kritik extrem empfindlich. Sie interpretieren selbst neutrale Aussagen oft als Angriff auf ihre Person und begegnen diesen mit narzisstischer Wut oder verletztem Stolz. Reaktionen wie:

  • „Nie machst du etwas richtig!“
  • „Ich wollte doch nur helfen!“
  • „Warum bist du so herzlos?“
    zeigen, wie sie versuchen, die Schuld für ihr Verhalten auf andere zu übertragen.

Strategien für den Umgang

Tipps wie das Verwenden von „Ich-Botschaften“ mögen bei gewöhnlichen Konflikten hilfreich sein, stoßen jedoch bei Narzissten oft auf taube Ohren. Vielmehr besteht das Risiko, dass solche Aussagen gezielt genutzt werden, um emotionale Verletzlichkeit auszunutzen. Narzissten verstehen es meisterhaft, Schwächen ihres Gegenübers zu erkennen und für ihre eigenen Zwecke einzusetzen.

Wenn eine Kommunikation mit einem narzisstischen Vater oder Mann unausweichlich ist, können folgende Strategien helfen:

  • Emotionale Distanz: Lassen Sie sich nicht auf emotionale Provokationen ein.
  • Grenzen setzen: Bleiben Sie klar und sachlich, ohne sich auf Manipulationen einzulassen.
  • Vermeidung von Schuldzuweisungen: Fokussieren Sie auf Ihre eigenen Bedürfnisse, statt das Verhalten des Narzissten zu analysieren.

Fazit

Die Kommunikation mit einem narzisstischen Mann oder Vater ist oft von Enttäuschung und Frustration geprägt. Das Verstehen ihrer Dynamiken kann helfen, sich emotional besser abzugrenzen und langfristig Strategien zu entwickeln, um mit ihnen umzugehen. Letztlich gilt es, sich selbst zu schützen und zu erkennen, dass nicht jeder Konflikt lösbar ist – besonders nicht, wenn echte Einsicht und Empathie fehlen.

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